Das Krankenhaus der Bramherzigen Brüder in St. Veit wird ausgebaut und modernisiert. Am Mittwoch (29. März 2023) sind zwei neue OP-Säle und die neue Intensivstation eingeweiht worden. Es ist die erste von drei Baustufen. Bis zum 2024 werden 20 Millionen Euro investiert. Am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit werden pro Jahr 4.000 operative Eingriffe durchgeführt. Das neue 500 Quadratmeter große OP-Zentrum wird von mehreren Disziplinen im Haus genutzt, unter anderem von der Abteilung für Chirurgie und der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe. Modernste Geräte, die durchdachte Infrastruktur, gepaart mit den Möglichkeiten der Digitalisierung, sollen Verbesserungen mit sich bringen, von der Patienten als auch Mitarbeiter gleichermaßen profitieren.
„Auf der Grundlage der hochmodernen Einrichtungen des OP-Zentrums können wir die Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Anwendung neuer operativer Methoden und moderner Intensivmedizin verbessern“,
betont der Ärztliche Direktor und Vorstand der Abteilung für Chirurgie, Jörg Tschmelitsch. Der neue OP-Bereich ist ein mit Tageslicht erhellter, abwechslungsreicher Bereich mit angenehmer Ausstrahlung.
Optimierte Wege
Die Errichtung eines
„Sterilgut-Gangs“
im OP-Zentrum ermöglicht zukünftig ein effizienteres Arbeiten. Mit der direkten Verbindung zwischen der zentralen Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) zum OP-Bereich, werden die Bereiche besser mit dem Haus verzahnt. Weiters wurde ein Materiallift zwischen der Intensivstation und dem OP-Bereich geschaffen, sodass etwa der Medikamententransport ohne lange Wege erfolgen kann.
Dem Leben Raum geben – Die neue Intensivstation
Die umfassende Versorgung der PatientInnen vor, während und nach einer Operation ist die Aufgabe der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Von den technischen und medizinischen Möglichkeiten hat die neue Station ein neues Level erreicht. Mit 400 Quadratmetern bietet die hochmodern ausgestattete neue Intensivstation mit Intermediate-Care-Einheit Platz für zehn PatientInnen Das Intensiv-Team ist in der Lage, von verschiedenen Orten aus die PatientInnen zu überwachen.
Digitale Lösungen mit akustischen und optischen Hinweis- und Alarmsystemen, sorgen zum einen für höchste Sicherheit, zum anderen wird es ruhiger. Zusätzlich wurde ein spezielles Video-Monitoring auf der Intensivstation implementiert. Dass die jährlich rund 600 Intensivpatienten eine sehr gute medizinische Behandlung erwartet, betonte Primar Michael Zink, Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin. „Ein großer Vorteil ist, dass wir durch zwei spezielle Isolierbehandlungszimmer infektiöse PatientInnen isolieren können.“ Installiert wurde auch ein Deckenkran zur Behandlung von Adipositas-PatientInnen bis 300 Kilogramm.
Ruhige und helle Ordinationen
Zusätzlich wurde ein Laborplatz, Arbeitsplätze zur Vorbereitung der Medikamente, ein Lager, Räumlichkeiten für Medizinprodukte-Techniker, Besprechungsräume und Platz für ruhige Gespräche mit den Angehörigen geschaffen. Behaglichkeit kombiniert mit topmoderner Technik Ein neues, dynamisches Lichtkonzept auf der Intensivstation soll den tatsächlichen Tag-Nacht-Rhythmus nachahmen und somit den Genesungsprozess der PatientInnen maßgeblich unterstützen. Die neue Lichttechnik reduziert Verwirrtheitszustände (Delir) von PatientInnen auf der Intensivstation, sowie Stress und Angstgefühle.
Gute und grüne Aussichten
Die intensivmedizinische Abteilung schlägt auch beim Thema Nachhaltigkeit neue Wege ein. Um die Umwelt zu schonen wurden Filter eingebaut, die die Narkosegase aus der Abluft herausfiltern. Das Gas kann sogar recycelt werden. Wir dies nicht gemacht entsteht bei einer Narkose ein Ökologischer Fußabdruck wie bei mehreren Hundert Kilometern Autofahrt. Damit im Falle einer Störung im Energiesystem, wie etwa einem Blackout ein ungestörter Betrieb der Stationen und des OP-Bereiches sichergestellt ist, wurde die Zusatzstromversorgung Anlage erneuert.
Heilende Architektur
Ein Aspekt, der im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit an der Glan großgeschrieben wird, ist die so genannte heilungsfördernde Architektur. Der Neubau ist sehr großzügig angelegt und lässt in alle Bereiche viel Tageslicht herein. Intelligente Raumstrukturen und im Inneren warme Farben, zum Beispiel beruhigende Erdtöne, sowie Materialien in Holzoptik sind wichtige Gestaltungselemente der Intensivstation. Dies kommt Patienten und Mitarbeitern gleichermaßen zugute. Große Panoramafenster mit Blick ins Grüne sorgen für viel Tageslicht im Intensivbereich. Die OP-Säle sind mit mit Fenstern ausgestattet und ermöglichen den Blick auf den Lorenziberg, den Hausberg der St. Veiter. Damit bietet das neue OP-Zentrum auch eine angenehmere Arbeitsatmosphäre für die traditionell unter künstlicher Beleuchtung arbeitenden OP-Mitarbeiter.
Hochwertige Gesundheitsversorgung gesichert
Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner stellt die Eröffnung des neuen Zubaus in den Gesamtzusammenhang der positiven Entwicklung des Krankenhauses St. Veit.
„Mit dem großen Zu- und Umbau schafft man Raum für modernste Medizin und Pflege und sorgt damit dafür, dass die hochwertige Gesundheitsversorgung der Bevölkerung rund um St. Veit/Glan und in den umliegenden Regionen weiterhin gesichert bleibt“.
Fertigstellung Ende 2024 geplant
Mit der Fertigstellung der Bauphase 1 und dem Zubau hat eine der größten Hochbau-Maßnahmen nun erfolgreich seinen Abschluss gefunden. Insgesamt rund 20 Millionen Euro wird das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit bis 2024 durch die Finanzierung des Kärntner Gesundheitsfonds (KGF) und des Landes Kärnten in den großen Zu- und Umbau investieren.
Für die zweite Bauphase ist die Erweiterung und Neugliederung der Ambulanzen und Erstaufnahmebereiche im Erdgeschoß vorgesehen. Zusätzlich werden die frei gewordenen Flächen des Krankenhauses im Altbestand in einer weiteren Bauphase umgebaut. In der letzten Bauphase übersiedelt die Endoskopie in das zweite Obergeschoß. Die Räume werden dazu neu adaptiert und mit modernster Technik für minimal-invasive Eingriffe und gestochen scharfer Bildgebung ausgestattet, um Erkrankungen des Magen-Darmtrakts bei Patienten zu diagnostizieren und zu behandeln. Insbesondere die Fachbereiche der Gastroenterologie und Hepatologie stellen zentrale Disziplinen des Krankenhauses dar, die auch Teil des Viszeralonkologischen Zentrums (Darm, Bauchspeicheldrüse, Magen, Speiseröhre und Leber). Ende 2024 soll dann die 20 Millionen-Euro-Investition im Krankenhaus St. Veit abgeschlossen sein.